Tiefenpsychologische Psychotherapie


Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) gehört neben der analytischen Therapie und der Verhaltenstherapie zu den als nachweisbar wirksam anerkannten Behandlungsverfahren.
In der TP werden aktuelle Krankheitssymptome und Konfliktbereiche in den Fokus genommen, die Lebensgeschichte wird dabei aber im Blick behalten. Mögliche aktuelle Konflikte und die damit verbundenen entsprechenden Symptome haben nach diesem Verständnis ihren Ursprung einerseits im „Hier und Jetzt“ und andererseits im „Damals und Dort“.
Somit wird das Erleben der mir vorgestellten Kinder und Jugendlichen nicht nur durch deren Willen, sondern auch durch  unbewusste Wünsche, Bedürfnisse und Konflikte beeinflusst. Diese unbewussten Prozesse haben ihren Ursprung in frühkindlichen Beziehungserfahrungen, schwierigen Entwicklungsbedingungen oder sind durch traumatische Erlebnisse bedingt. Diese unverarbeiteten und verdrängten Erfahrungen können durch aktuelle Konfliktsituationen erneut „sichtbar“ werden – das heißt, sie können sich beim Kind oder Jugendlichen in psychischen, körperlichen und zwischenmenschlichen Symptomen zeigen. Das Denken und Fühlen sowie die Beziehungsgestaltung zu anderen Kindern, Jugendlichen, Geschwistern sowie Bezugspersonen und Erziehern, Lehrern… wird dadurch geprägt.

Psychotherapie für Kinder von 0 – 12 Jahre

Junge Menschen im Kleinkind- und Kindesalter haben vielfältige Entwicklungsaufgaben zu meistern und sind dabei manchmal störanfällig: jedes Kind kann durch „Stolpersteine“ in der Entwicklung, wie z.B. seelische und/oder körperliche Belastungen (Trennung der Eltern, Mobbing, körperliche Erkrankungen, Verlust oder Tod eines geliebten Menschen, Gewalterfahrungen, sexuelle Übergriffe…) Symptome entwickeln, zur dessen Reduzierung es einer angemessene Behandlung benötigt.
Auch junge Menschen mit einer Lern- oder geistigen Behinderung können betroffen sein, benötigen aber oftmals ein modifiziertes therapeutisches Vorgehen mit besonders unterstützenden Materialien.
Kleinkinder und Kinder zeigen ihre innere Not oftmals durch sich wiederholende Ängste, Ein- und Durchschlafstörungen, starke Stimmungsschwankungen, aggressive und/oder impulsive Verhaltensweisen, große Unruhe in Verbindung mit übermäßiger körperlicher Aktivität, depressive Verstimmungen oder durch andere Auffälligkeiten, die den Eltern zunehmend große Sorgen bereiten.
Kleinkinder und Kinder leben in Abhängigkeit von ihrem sozialen Umfeld: Eltern, Geschwister, weitere Familienangehörige; etwas später dann Krabbelgruppe, Kindergarten, Schule, Vereine, Freunde.

Die begleitenden Gespräche mit den Bezugspersonen (Eltern, Pflegeeltern, Bezugserziehern, Erziehern, Lehrern…) und die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten und Betroffenen aus dem sozialen Umfeld bilden wesentliche Eckpfeiler für eine zielführende Behandlung.

Teenager ab dem 13. Lebensjahr

Zu keiner anderen Zeit ändert sich das Erleben und Verhalten eines Menschen so rasant wie im Jugendalter.
Die körperlichen und geistigen Entwicklungsprozesse können in dieser Zeit zu großen Verunsicherungen führen und sich zu Krisen zuspitzen. Sie sind dann, bei einigen Jugendlichen, mit Symptomen gekoppelt, wie Handy- und Computersucht,  Verwendung von Substanzen und Drogen, Essstörungen, depressiven Verstimmungen, Störungen der Geschlechtsidentität, Selbstwert- und Leistungsproblemen. Oftmals sind es auch hier die Eltern, die sich zunehmend Sorgen machen und nach geeigneten Lösungen suchen.
Auch bisher nicht bearbeitete traumatisierende Erfahrungen können in dieser Zeit des Umbruchs in unterschiedlichen Symptomen erstmalig in Erscheinung treten.
Dies stellt gerade in Krisen- und Streitsituationen auch das familiäre und schulische Umfeld vor große Herausforderungen. Je nach Wunsch des jugendlichen Patienten werden auch hier die Eltern in das Behandlungskonzept mehr oder weniger intensiv eingebunden.